Hochwassereinsatz in Langkampfen

Chronologischer Ablauf – Zusammenfassung

Am Sonntagnachmittag, 27.08.2023, wurde die Gemeindeführung vom Land Tirol auf Grund von Modellberechnungen zu einem außerordentlichen Hochwasserereignis (auf Grundlage der Wettersituation in der Schweiz und am Tiroler Alpenhauptkamm) verständigt. Daher trat die Gemeindeeinsatzleitung (GEL) bereits um 18.00 Uhr zusammen und veranlasste in Abstimmung mit der TIWAG die Stabilisierung der Schutzmauer am Innrain in Oberlangkampfen.

Diese Tätigkeiten haben um 20.00 Uhr begonnen und waren am Montag gegen 04.00 Uhr abgeschlossen.

Zeitgleich haben die drei Feuerwehren der Gemeinde damit begonnen, das vorhandene Hochwasserschutzmaterial und die eigene (neue) Sandsackfüllanlage an bestimmten Stellen zu platzieren.

Die Modellberechnungen wurden am Montag um 8.00 Uhr in der GEL neu bewertet und prognostizierten immer noch ein stärkeres Hochwasser als im Jahr 2005. Die Schutzmauern und Schutzdämme am Inn wurden zwischenzeitlich zwar erhöht, ein Hochwasser > HQ 100 erfordert jedoch zusätzliche Maßnahmen. Darauf haben die Feuerwehren mit den Arbeiten am Inn reagiert.

Am Montagvormittag zeigten die Prognosen eine leichte Entspannung. Die Prognosen wurden allerdings am Nachmittag durch Pegelentwicklungen oberhalb von Innsbruck und durch den Zulauf der Sill und der Ziller wieder als eine Verschlechterung der Situation interpretiert.

Zivilschutzalarm und eine Evakuierung der Häuser in OL wurden angedacht. Der höchste Hochwasserscheitel wurde für die Zeit nach 22.00 Uhr erwartet.

In Folge der aktuellen Situation erfolgte ein Aufruf an die Bevölkerung zur Hilfe beim Sandsackfüllen und Ausbringen am Inn. Rund 70 Helfer/innen waren nach kurzer Zeit im Bauhof bis ca. 18.00 Uhr mit Höchstleistung im Einsatz.

Der Uferbereich (Mauern und Dämme) von der Innschleife bis zur Einmündung des Nasenbaches wurde in Abschnitten von den Feuerwehren OL, NB und UL mit technischer Unterstützung durch Bagger, Radlader und Materiallieferungen mit zusätzlichem Hochwasserschutz versehen.

Entwarnung um 18.00 Uhr: Durch mehrere günstige Faktoren – Rückgang der Niederschlagsmengen und schnellere Abflüsse aus den Seitenzubringern – konnte die Prognose des Hochwasserscheitels zurückgenommen werden.

In der Folge wurden die immer noch steigenden Pegel beobachtet. Die Prognosen waren mit Echtdaten vom Oberland, der Sill und der Ziller bereits ziemlich genau, und im Weiteren konnte vorsichtige Entwarnung gegeben werden.

Am Dienstag wurde am Morgen mit den Aufräumarbeiten begonnen und entlang der Mauern und Dämme weitgehend abgeschlossen.

Ein Dank ergeht an die Mitglieder der GEL, an die Feuerwehren, an die Mitarbeiter des Bauhofes, an die Mitarbeiter der beteiligten Unternehmen, an die freiwilligen Helfer und die Bewohner der betroffenen Ortsgebiete für einen großartigen Einsatz und Disziplin in jeglicher Hinsicht.

Die FF Unterlangkampfen unterstützte die beiden örtlich zuständigen Feuerwehren Niederbreitenbach und Oberlangkampfen an allen drei Tagen mit zahlreichen Einsatzkräften, Fahrzeugen und Material und stand an den drei Einsatztagen mit mehr als 70 Einsatzkräften im Einsatz. Sie leisteten über 500h für die Gemeinde bzw. für die Gemeindebürger zur Abwendung von Schäden, wobei die Stunden für die Reinigung etc. dabei nicht enthalten sind.

 

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